Die Geschichte des Theaters in Znaim beginnt an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert mit den Passionsspielen, das älteste erhaltene Dokument (Honorarrechnung) stammt vom 18. Februar 1548. Die profanen Themen in der Zeit des Humanismus wurden nach 1625 durch epische Werke mit biblischen Motiven mit der Verwendung von verschiedenen Ton- und Pyrotechnikeffekten ersetzt. Unter der Förderung der Mäzen spielte man nicht nur in den Sälen, sondern auch auf den Straßen. Am 12. Dezember 1784 wurde die Dauerszene eröffnet. Das armselig ausgestattete und bescheiden dekorierte Theater entstand in der Adaptation der ehemaligen Kapelle des hl. Bernard des Klarissen-Klosters und man spielte dort täglich Dramen, Opern und Operetten. Im Jahre 1891 wurde der Betrieb des Theaters hinsichtlich seines nicht entsprechenden Bauzustands unterbrochen. Deshalb entschied im Mai 1892 die Stadtvertretung über den Bau eines neuen Theaters.

 

Im Jahre 1893 wurden zu der Teilnahme am Projekt des Theaters einige Architekten angesprochen. Als die meistgeeignete Stelle für den Bau wurde im April 1898 ein Grundstück auf Salisovo náměstí (heute náměstí Republiky) gewählt. Nach der Empfehlung des Ausschusses für den Bau des Theaters wurde durch die Znaimer Stadtvertretung im Januar 1899 das Projekt des Wiener Architekten Alexander Graf ausgewählt. Mit dem eigentlichen Bau wurde der Znaimer Stadtbauingenieur Adolf Janisch beauftragt. Bereits am 29. September 1900 wurde das für 271 000 Kronen gebaute Theater feierlich mit dem Spiel "Zwei glückliche Tage" von F. Schontan und G. Kadelburg eröffnet. Der Bau aus Ziegeln und Stein wurde auf einer Fläche von 734,5 m2 mit einer Zuschauerraumkapazität für 616 Zuschauer realisiert. Auf die Deckenkonstruktion des Zuschauerraums und der Bühne wurde eine einzigartige Technologie mit Rehgips-Platten, aufgehängten Zugstangen auf Metalldachkonstruktion verwendet. In das Gebäude mit Klimaanlage und einem durchdachten System an Entlüftungsschächten wurden Leitungen für Trink- und Nutzwasser, Strom, Telefon und auch Telegraph gelegt.

 

Der Außenbereich des Theaters mit den Elementen der sog. „deutschen Renaissance“ nähert sich in vereinfachter Form der Gestaltung des Wiener Jubiläumstheaters von Graf, vor allem durch die Schaffung der stufenartigen Giebel über dem Eingangsrisalit, an den Seiten des Turms über der Bühne und in der Überdachung des Gebäudes. Der Innenbereich wurde im neubarocken Stil mit einer festlichen Palette von weißen, roten und goldenen Farbe eingerichtet. Der Zuschauerraum mit einem Balkon hat die Gestaltung eines Amphitheaters mit leicht gewölbten Sesselbögen, vier Logen auf beiden Seiten in einer interessanten rhythmischen Gruppe mit dem hervorgehobenen mittleren Paar. Das Bühnenportal hat eine reiche Stuckverzierung, an seinem höchsten Punkt befindet sich das Stadtwappen. Die Decke ist bildnerisch in zwei Bereiche geteilt – in dem Teil über den Sesseln im Erdgeschoss befindet sich dekorative Malerei, über den Sesseln im Balkon dagegen wurde eine Lüftungsrosette mit Gitter und zentralem Kronleuchter angebracht.

 

Von den drei Vorhängen ist der interessanteste der gemalte, den die Wiener Dekorateure F. Schallud und K. Frank fertigten. Am Vorhang entstand eine Malerei im attraktiven historisierenden Geist, die „An der Quelle der Poesie“ genannt wird. Das zentrale Motiv des Bildes ist Erató, der die Muse des lyrischen und der Liebespoesie personifiziert.

 

Die Maldekoration besitzt auch der eiserne Brandschutzvorhang, der die Gestaltung eines gewebten Gobelins in Ocker- und Schwarzfarben besitzt.

 

Das Theater erfuhr einige, nicht besonders sensible Rekonstruktionen, und im Jahre 1945 wurde es teilweise ausbombardiert. Mit der kompletten Rekonstruktion des Theaters begann die Stadt Znaim im Jahre 1992.

 

Nach der Generalrekonstruktion der Bühne wurde eine neue Elektro- und Wasserinstallation gelegt, teilweise wurde die Heißluftheizung erneuert.

 

Nach der Rekonstruktion der Fassade und des Dachs kam der Umbau der Innenräume an die Reihe – Renovierung der Stuckverzierung, Vergoldung der Bühne und des Foyers und anderes. Ein wichtiger bautechnischer Eingriff war der Ersatz des Bodens im Erdgeschoss und dem Balkon, der Umbau des Bühnenbodens, des Proszeniums, des Orchestergrabens und der Ablageflächen an der Bühne. Für fast 32 Mio. Kronen wurde das Theater modernisiert und gleichzeitig wurde ihm der Nobelcharakter des Stadtgeschmacks des 19. Jahrhunderts verliehen.

 

Am Tag des hundertsten Jubiläums, am 29. September 2000, wurde das Stadttheater wieder feierlich mit der Aufführung der Oper von Vilém Blodek „V studni" eröffnet.

 

Heute hat das Stadttheater Znaim die Kapazität für 278 sitzende Gäste, den Betrieb sichert Znojemská Beseda zu.

 

Kultur- und Programmarbeiter für das Stadttheater - Anna Maixnerová,  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Tel.: + 420 515 224 324

 

Information und Vorverkauf: Das Touristische Informationszentrum, Obroková 10, Tel./Fax: 515 222 552

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