Türme in der Tour
Mit dem Bau der Wallbefestigung begann man bereits vor 1226, bevor die Gründung Znaims begann. Aus dieser Zeit stammen der innere Graben und der innere Mauerstreifen mit den Wehrtürmen. Im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte wurde die Befestigung um weitere Stadtmauern erweitert. Znaim war mit seiner Lage an der mährisch-österreichischen Grenze die am besten fortifizierte Stadt zwischen Wien und Prag. Im 17. und 18. Jahrhundert veränderte sich der Kriegsstil und die mittelalterlichen Mauern reichten dem Entwicklungsfortschritt nicht mehr aus.
Nach den napoleonischen Kriegen führte die Stadtführung nach und nach den Abriss der Tore durch und hat die Mauern in private Hände veräußert. Am äußeren Streifen der Befestigung um die Stadt herum wurden Alleen (der heutige Stadtpark) angelegt. Der innere Bereich der Befestigung blieb jedoch erhalten und man kann bestimmte Abschnitte der Stadtmauer und die Wehrtürme im Rahmen einer Besichtigungsroute mit Stadtführer besichtigen. Von allen Türmen aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und ihre Umgebung.
Rathausturm
Der im Jahre 1448 fertiggestellte Rathausturm ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt Znaim. Es war ein unerlässlicher Meldeturm, aus dem man alle Feindbewegungen in der Umgebung der Stadt beobachten konnte, und es war auch eine Kommunikationsverbindung zwischen den Mauertürmen.
Schießturm
Nach der misslungenen Belagerung von Znaim durch die Hussiten Truppen im Jahre 1425 wurde dieser prismatische Turm umgebaut und 1513 modernisiert. Im 17. und 18. Jahrhundert befand sich auf dem Zwinger unterhalb des Turmes ein Schützenhaus der Znaimer Scharfschützen. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Turm zu Notwohnräumen umgebaut.
Wolfsturm
Der Wolfsturm ist der massivste prismatische Turm der Znaimer Befestigung. Er bewachte die Einfahrt in die Stadt – das Untere (bzw. Wiener) Tor. Bei Gefahr konnte die Turmbesatzung mithilfe von vereinbarten Signalen mit den Schützen des Klosters Louka kommunizieren. Die heutige Form ist nicht ursprünglich, sie stammt erst aus den 1960er Jahren.
Hundsturm
Der hervorragend erhaltene zylinderförmige Turm aus der Zeit von Ottokar II. Přemysl hatte noch im Jahre 1870 sein ursprüngliches Dach. In den 1970er Jahren wurde der Turm rekonstruiert und auch der ursprüngliche Zahnschnitt erneuert.
Neuer Turm
Der niedrige zylinderförmige Turm wurde am südlichsten Ende des dritten Streifens der Stadtbefestigung gebaut, und das schon evident nach der erfolglosen Belagerung von Znaim durch die österreichischen und ungarischen Truppen im Jahre 1404. Zum Ende des 16. Jahrhunderts wurde der obere Bereich zu einem Wachturm umgebaut, wo in gefährlichen Zeiten eine Festungskanone installiert wurde. Heute befindet sich hier die Aussichtsplattform. Im Turm ist eine Ausstellung von historischen Waffen und einer Rüstung platziert.
Pulverturm
Ein unvollständig erhaltener prismatischer Turm, der die rechtwinklige südliche Ecke der gesamten mittelalterlichen Stadtbefestigung bildet. Im Turm wurde im 18. Jahrhundert das Schießpulver gelagert (daher auch der Name). Dieses explodierte 1768 und beschädigte den Turm. Heute befindet sich in diesem Turm die Ausstellung „Geschichte der Znaimer Befestigung“.